Digitaler Fotokurs

Portrait und Akt
People Fotografie

Fotomodel Ana

Die Porträt und Aktfotografie gehören zu den reizvollsten Aufgaben der Fotografie.

Portrait Fotomodel Sabrina

Die Herausforderung ist nicht nur die Schönheit eines Gesichts und des menschlichen Körpers, sondern die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten sowohl der Mimik als auch der Körpersprache.

Ballet-Tänzerin

Die fotografische Herausforderung umfasst sämtliche Bereiche der Bildgestaltung.

Portrait

Am wichtigsten natürlich auch bei Porträt und Aktfotografie die Lichtführung. Der Fantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt.

Fotomodel Ana
Ebenso wichtig sind Bildausschnitt, Belichtung und Tiefenschärfe, Diagonalen und Dynamik. So wie natürlich auch die Farben, beziehungsweise stattdessen Schwarzweiß.

junge Chinesin
Fotomodell Sabrina

 

Die Gestaltungsmittel der Fotografie spielen bei der Porträt und Aktfotografie eine noch größere Rolle als bei der technisch schon sehr anspruchsvollen Objektfotografie. Denn mit dem Gestaltungsmitteln wird die Stimmung eines Bildes noch deutlich betont.

Akt

Zu den Gestaltungsmitteln, die oft erst nachträglich in einem guten Bildbearbeitungsprogramm vorgenommen werden, gehören Kontrast, Farbsättigung, eventuelles weich zeichnen und natürlich der endgültige Bildausschnitt.

Fotomodell Denise

Die Lichtführung bei Porträt und Aktfotografie

Die Lichtführung soll die Stimmung des Bildes unterstreichen.

Low Key Portrait

Von der Konturen betonten Low-Key Fotografie bis zur Konturen nahezu auflösenden High-Key Fotografie sind sämtliche Varianten möglich.

Besonders im Studio haben wir die Lichtführung natürlich vollständig in der Hand. Draußen, wo wir auf natürliches Licht angewiesen sind, kann man dem Licht ebenfalls nachhelfen, entweder mit enormen Aufwand mit einer mobilen Blitzanlage oder mit Reflexionsfolien beziehungsweise Reflexionstafeln.

Die Lichtführung ist nicht nur Modeeinflüssen unterworfen, sondern auch von praktischer Handhabung bestimmt. In einem professionellen Studio, in dem beispielsweise hauptsächlich Modefotografie für Kaufhauskataloge gemacht wird, muss die Lichtführung zwar ausreichend flexibel sein, andererseits jedoch ohne große Veränderungen schnelle Shootings ermöglichen. Die mehr oder minder 08/15 Fotos, die dadurch entstehen, sollten nicht gerade Vorbild für einen anspruchsvollen Amateur sein, der herausragende Porträt- und Aktfotos machen möchte.

Fotomodell, Model Sabrina

 

Denn im Gegensatz zum professionellen Fotografen, der innerhalb einer oft sehr knapp kalkulierten Zeit einen ganzen Katalog fotografieren muss, haben Amateure einerseits viel mehr Zeit für Fotos und andererseits nur selten die finanziellen Mittel für das Hobby Fotografie, die ein Profi selbstverständlich investiert.

Fotomodell Ana mit Sektglas

Wenn schon, dann sollten eher Fotos aus anspruchsvollen Publikationen, wie beispielsweise Vogue als Vorbild dienen.

 

Für die Lichtführung im Studio benötigt man mindestens eine genügend starke Lichtquelle, entweder einen Studioscheinwerfer mit mindestens 1000 W oder eine Blitzanlage. Optimal sind drei verschieden starke Lichtquellen. Wobei die dritte oft entbehrlich ist, sie dient hauptsächlich für Beleuchtungseffekte auf dem Hintergrund.

Schwerttanz

Eine Lichtquelle wird als Hauptlicht definiert, die anderen Lichtquellen sollen entweder Schattenpartien aufhellen, dazu müssen Sie natürlich deutlich schwächer als das Hauptlicht sein oder die zweite Lichtquelle soll Glanzlichter beispielsweise in den Haaren eines Models setzten, dann muss sie entweder stärker oder stärker gerichtet als das Hauptlicht sein.

Schwarzweiss-Portrait

Die Belichtung wird auf das Hauptlicht abgestimmt, die anderen Lichtquellen haben sich unterzuordnen. Sie dürfen im Verhältnis weder zu stark noch zu schwach sein.

Model Marie

Eine zu starke Lichtquelle für Glanzlichter würde nämlich nicht nur Glanzlichter setzen, sondern für überbelichtete, ausgefressene Lichter sorgen, in denen keine Zeichnung mehr ist.

 

n speziellen Lichteffekten, die besonders in der künstlerischen Aktfotografie angewendet werden, abgesehen, sollte die Lichtführung im Studio das natürliche Licht draußen nachbilden, eigentlich sogar perfekter machen, als es draußen möglich wäre.

Fotomodell Sabrina

Draußen haben wir tagsüber immer nur eine einzige starke Lichtquelle, nämlich die Sonne.

Goldener Schnitt im Portrait Model Sabrina

Dieses Foto entstand, wie auch die anderen Fotos dieser Serie mit Sabrina, Ende Oktober 2010 im Heidelberger Schlossgarten. Gegenüber dem Original wurde der Bildausschnitt geringfügig kleiner. Bei der Neubearbeitung wurde der Mund, der bestimmende Faktor in diesem Foto, auf die senkrechte Achse des Goldenen Schnitts geschoben. Der Mund wird nicht nur durch die Vordergundfarbe Rot zum beherschenden Bildelement, sondern auch durch die Schärfeebene, die genau auf dem Mund liegt.

 

Portrait horizontal gespiegeltDie Verbindung zwischen Mund und rechtem Auge wird durch den Goldenen Schnitt verstärkt, denn durch die Wahl des Bildausschnitts kam das Auge auf die waagrechte Achse des Goldenen Schitts. Liegen 2 oder mehr wichtige Bildelemente auf Achsen des Goldenen Schnitts, bekommen sie einen stärkeren Bezug zueinander als ohne den Goldenen Schitt. Das ist keine kunsttheoretische Aussage, ich weiß nicht, was die Theorie dazu sagt, sondern meine Erfahrung in der Bildbearbeitung.

 

Zu den Diagonalen im Foto: Eine fallende Diagonale wird von einigen Fotografen grundsätzlich als negativ angesehen, doch in diesem Foto leitet sie den Blick des Betrachters auf den Mund und im weiteren auf das Gesicht, das wie ein Ruhepol für die Augen des Betrachters wirkt. Würde man das Foto wie nebenstehend horizontal spiegeln, so dass sich eine aufsteigende Diagonale ergibt, gehen Ruhe und Sanftheit verloren und das Gesicht wird aggressiv fordernd. Man möchte plötzlich wissen, was Sabrina sich da oben ansieht. Aufsteigende Diagonalen sind dynamisch bis hin zu aggressiv, fallende Diagonalen sind ruhig. Der im Original wunderschöne Mund bekommt durch die verkehrte Diagonale plötzlich einen bitteren Zug.

 

Zur Technik: Zoom Objektiv 28-80 mm bei 80 mm Brennweite und offener Blende (4,5). Da die Sonne hinter Sabrina stand wurde eine Reflexfolie für das Aufhellen verwendet. Belichtungseinstellung wegen der Gegenlichtsituation manuell.

 

 

Das optimale Licht draußen für Porträts ist die Sonne am Nachmittag, wenn ein leichter Wolkenschleier für weicheres Licht sorgt. Bei vollständig bedecktem Himmel kann das Licht zu weich sein, die gegenteilige Situation ist in der Mittagszeit bei praller Sonne gegeben, wodurch sich sehr harte Schlagschatten ergeben würden, außerdem ein senkrecht von oben kommendes Licht, das nicht gerade vorteilhaft für Fotos ist.

 

Daraus ergibt sich auch die optimale Lichtführung im Studio. Als Hauptlicht entweder ein Hazylight, eine Softbox oder eine Lichtquelle mit einem Schirm, je nach gewünschter Lichtcharakteristik entweder ein Reflexschirm oder ein Durchlichtschirm.

Augen und Mund im Portrait-Foto

In unserem Gesicht spiegeln sich mehr oder minder deutlich unsere Stimmungen und Gefühle.

Fotomodell Bianca

Bianca konnte die gewünschte Wut nicht lange halten, im nächsten Moment musste sie schon darüber lachen.

Fotomodell Bianca

Am deutlichsten drücken sich unsere Stimmungen und Gefühle über Augen und Mund aus.

Portrait

Das Zusammenwirken der Aussage von Augen und Mund macht Fotos erst lebendig.

Portrait Fotomodel Marie

Was für Comic-Zeichner selbstverständlich ist, gilt in noch viel höherem Maße für gute Fotos.

Portrait Model Marie

Allgemeine Regeln für Porträtfotos

 

Portrait mit erotiecher Ausstrahlung

Die nachfolgenden Regeln kennen auch zahlreiche Ausnahmen, Sie können bestenfalls eine Richtschnur sein, mit der man schlechte Porträts vermeiden kann.

Gesichtsausdruck und Körperhaltung

Im Porträt dominiert das Gesicht und im weiteren auch der gesamte Körper, soweit auf dem Bild zu sehen, inklusive der Körperhaltung. Es muss insgesamt stimmig sein.

Portrait Fptomodel Sabrina

Ein guter Verkäufer achtet auf die Körpersignale, die ihm oft sehr viel klarer als verbale Aussagen zeigen, worauf sein potentieller Kunde anspricht, woran er tatsächlich interessiert ist und was in eher kalt lässt.

 

Der Fotograf sollte schon dreimal auf die Körpersprache achten, sie entscheidet neben den Augen und dem Mund ganz wesentlich darüber, ob ein Bild als gestellt oder als echt und lebendig empfunden wird.

SW-Portrait Fptomodel Sabrina

Ein künstliches Lachen mit stumpfen Augen und einer verkrampften Körperhaltung passt einfach nicht zusammen.

Lachen

In einem echten Lachen strahlen die Augen und der Körper ist vollkommen entspannt. Gerade im Lachen haben wir unseren Körper nämlich nicht mehr unter Kontrolle.

Portrait

In der professionellen Fotografie werden oft Posen gefordert, das muss ein Model jedoch wirklich perfekt beherrschen, weil man sonst dem Foto auf den ersten Blick ansieht, dass es gestellt ist.

Portrait Chinesin

Ebenso wie ein guter Schauspieler sich in eine Rolle hinein fühlt, um sie überzeugend darstellen zu können, muss auch ein Fotomodell, das Posen echt wirkend darstellen möchte, sich in die Pose hinein fühlen. Ein guter Fotograf ist dem Model dabei behilflich.

Model Sabrina, Studio-Portrait

Doch eine grundsätzlichen Problematik einer Pose bleibt, selbst bei einem sehr guten professionellen Fotomodell. Muss eine Pose gehalten werden, weil der Fotograf mit verschiedenen Beleuchtungseinstellungen experimentieren möchte, dann wird sie selbst beim besten Model irgendwann steif und damit eindeutig gestellt.

Model Marie

Besser ist es, soweit die fotografische Aufgabenstellung es zulässt, wenn ein Model in eine Pose hineingeht und genau im richtigen Moment der Auslöser betätigt wird. Dann bleibt es nämlich lebendig. Und anstatt darin zu verharren, das Model erneut in die Pose geht, wenn mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Einstellungen gebraucht werden.

 

Ich locke ein Model aus seiner Reserve und beobachtete dabei mit der Kamera. So können Fotos entstehen, die wirklich echt sind.

Fotomodel Marie

Fast alle Menschen neigen dazu, vor einer Kamera ein Kameragesicht aufzusetzen. Sei es, dass sie lächeln oder grinsen, sobald sie in eine Kamera auf sich gerichtet sehen, sei es, dass sie starr in die Kamera schauen oder irgendwelche Grimassen schneiden.

Model Sabrina

Es gibt nur wenige Menschen, die auch angesichts einer Kamera natürlich bleiben und nicht irgendeine gestellte Pose einnehmen.

Das ist die eigentliche Kunst der Peoplefotografie mit Amateurmodels, die Anfangsschwierigkeiten eines Models, die ich als Konfirmanden Stunde bezeichne, weil die meisten Models dabei auch noch die Hände gefaltet in den Schoß legen, ein Model zu lebendigem agieren vor der Kamera zu bringen, echte Gefühle zeigen zu lassen und die Kamera im Idealfall zu einem Freund wird, dem man bedingungslos vertrauen kann.

Model Marie

Das ist andererseits das Talent, das ein erfolgreiches Fotomodell braucht. Man kann das nur sehr bedingt lernen und trainieren. Ohne Talent kann man sich auf irgendwelche Techniken beschränken, wie es auch häufig bei Berufsfotografen der Fall ist, die zwar technisch perfekte, jedoch ebenso leblose Fotos machen. Erst aus beherrschen der Technik und dem Talent entsteht etwas, was über den Alltag und den Augenblick hinausreicht.

Der Fotograf als Regisseur

Wenn Sie Ihr Model lachend haben wollen, dann müssen Sie es auch wirklich zum Lachen bringen und nicht nur zu einem unechten keep smiling Lächeln.

 SW-Portrait

Dasselbe gilt für jeden anderen gewünschten Gesichtsausdruck. Sie werden nur selten eine echte Schauspielerin vor der Kamera haben, die sich in fast jede gewünschte Rolle hinein fühlen kann und somit auch überzeugend darstellen.

Fotomodell Sabrina

Dieses Foto entstand in einer Serie beim ersten Shooting mit Sabrina. Sie hatte zwar bereits Kameraerfahrung, ihr Onkel ist Fotograf, doch bei mir war sie zum ersten Mal vor der Kamera eines Fremden.

Trotz der Kameraerfahrung war sie am Anfang verkrampft. Ich ließ sie, nachdem sie sich umgezogen hatte, auf die Kamera zu gehen und an einer bestimmten Stelle eine langsame Drehung vollführen. Das wurde mehrfach wiederholt. Sowohl während sie auf die Kamera zu kam als auch während der Drehbewegung machte ich Fotos.

Model Sabrina, Studio-Portrait

Die kurze Abfolge, die dafür Bedingung ist, ist allerdings nur mit einer leistungsfähigen Blitzanlage oder wie in diesem Fall mit Studio-Scheinwerfern möglich. Achtung bei Kompakt-Blitzanlagen, sie können bei kurzen Blitzfolgen schnell überhitzen, dann explodiert der Kondensator.

Auch technisch müssen Sie auf etwas achten, nämlich die Einstellung der automatischen Scharfeinstellung Ihrer Kamera. Die meisten etwas besseren Kameras bieten dafür mehrere Einstellungen an, Sie brauchen eine Einstellung, in der die Schärfeebene nicht vorübergehend gespeichert wird, sondern kontinuierlich der Bewegung folgt. Andernfalls müssten Sie anschließend viele Fotos löschen, weil der Focus falsch lag. Die verschiedenen Optionen Ihrer Kamera finden Sie im Menü.

Durch die Bewegung wurde Sabrina automatisch locker. Doch es war nicht nur die Bewegung, sondern auch das vorangegangene Umziehen. Ich habe oft festgestellt, dass ein Amateur-Model eine Verkrampfung meist schon dann ablegt, wenn sie sich etwas anzieht, was sie nicht alltäglich trägt. Mit den Alltags-Klamotten, mit denen man unterwegs ist, bleibt man auch dem Alltag draußen verhaftet. Aus diesem Grund habe ich einen umfangreichen Fundus an eleganten und sportlichen Klamotten für Models in verschiedenen Größen für den Fall, dass jemand nur Alltagskleidung dabei hat.

 

Andererseits sollte das umziehen nicht sofort stattfinden, denn manche junge Frau wird misstrauisch, wenn gleich zu Beginn andere Klamotten gefordert werden. Hier gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das ist natürlich etwas anderes mit professionellen Models bei einem professionellen, als seriös bekannten Fotografen. (Natürlich lassen sich seriöse Modelagenturen nach einem Shooting einen Bericht über die Zusammenarbeit mit dem Fotografen geben, umgekehrt wird auch vom Fotografen eine Rückmeldung erbeten, man möchte natürlich auch etwas über die Qualität der vermittelten Models erfahren.) Doch diese relative Sicherheit für beide Seiten, die durch eine seriöse Modelagentur gegeben ist, hat man natürlich nicht, wenn sich ein Amateurfotograf und ein Amateurmodel zum ersten Mal vor der Kamera begegnen.

 

Kleider machen Leute, das gilt keineswegs nur nach außen, sondern ebenso, wie man sich selbst fühlt, wenn man bestimmte Kleidungsstücke trägt. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich einen Smoking oder Arbeitskleidung trage. Die Farben der Kleidung können ebenfalls eine große Rolle spielen, nicht nur bezüglich der Bildkomposition, sondern auch in ihrer Rückwirkung auf den Träger der Klamotten. Dabei gleich einen Tipp, wenn am Oberkörper ein Kleidungsstück getragen wird, dass in etwa der Augenfarbe entspricht, bringt man die Augen zum Leuchten.

 

 

Ihre Arbeit in der Motivierung des Models ist ein wesentlicher Aspekt bei guten Porträts und Aktfotos.

Model Marie

Wie Sie das machen, ist letztendlich Ihnen überlassen, das wie ist schließlich auch ein wesentlicher Teil und Ausdruck Ihrer eigenen Persönlichkeit, die sich in Ihren Fotos widerspiegelt.

 

Doch versuchen Sie niemals ein Model zu einem bestimmten Ausdruck zu "vergewaltigen". Das Ergebnis wäre in vielerlei Beziehung eine Katastrophe, nicht nur bezogen auf die Bilder, sondern auch bezogen auf Ihre Beziehung zu dem Fotomodel und ob Sie sich selbst dabei gut fühlen würden, sei dahingestellt.

Portrait Chinesin

Für die Schaffung einer passenden Atmosphäre kann auch Musik eine wesentliche Rolle spielen.

Alexis Korner

The Father of the White Blues, Alexis Korner bei einem Konzert im Mannheimer Rosengarten 1969. Da ich generell keinen Blitz benutze, durfte ich damals auf die Bühne.

Alexis Korner, Peter Thorup

Peter Thorup mit Alexis Corner, Mannheim Rosengarten 1969

Alexis Korner

Ray Warleigh mit Alexis Corner, Mannheim Rosengarten 1969

 

Je nachdem, wie das oder die Models gerade drauf sind und was von Ihrer Seite erwünscht ist, kann Musik viel bewirken.

 

Wenn jemand völlig überdreht ist, dann kann ruhige Musik die gewünschte Ruhe bringen, umgekehrt können Sie ein Modell, das ganz und gar verschlossen und in sich versunken ist, mit einer lebendigen Musik aus ihrem Schneckenhaus herausholen.

 

 

Das Modell motivieren

Portrait

Geben Sie Ihrem Modell ein echtes Feedback. Sie sind nicht lediglich der Mann oder die Frau hinter der Kamera, Sie sind der Gestalter. Doch im Gegensatz zu einem statischen Objekt haben Sie es in der Porträt und Aktfotografie mit richtigen Menschen zu tun, die nicht einfach nur sich selbst überlassen werden wollen, sondern sowohl die Bestätigung für das richtig als auch das herausführen aus dem falsch benötigten.

Portrait Fptomodel Sabrina

Ich habe einige Male spaßeshalber die Rollen herum gedreht und mich von Models fotografieren lassen. Doch wenn vom Model, das nun plötzlich in die Fotografenrolle geschlüpft ist, überhaupt nichts kommt, dann wird man ziemlich schnell hilflos und weiß nicht recht, was man überhaupt vor der Kamera tun soll.

 

Deshalb, geben Sie Ihrem Modell immer wieder Bestätigung, forcieren Sie einen Ausdruck und eine Haltung, die Ihnen an dem Modell gefällt und führen Sie sie sanft oder auch streng, abhängig von Ihrer eigenen Persönlichkeit, aus einem unguten Ausdruck wieder heraus. Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Fotomodel oder Ihre Models nicht einfach nur willenlose Gegenstände sind. Seien Sie mit Lob um Gottes willen nicht sparsam und in der Kritik zurückhaltend.

Model Marie

Durch die digitale Fotografie ist etwas möglich geworden, was früher völlig undenkbar war. Nämlich in einer Shooting Pause gemeinsam mit dem Model die Fotos durchzugehen und Manöverkritik zu üben.

 

So kann das Model selbst erkennen, wie sie besonders gut kommt und was ihr weniger gut steht.

 

In der analogen Fotografie war es ausschließlich der Fotograf, der schon beim Fotografieren erkennen musste, was gut kommt und was nicht. Denn selbst, wenn der Fotograf die Bilder selbst entwickelt hatte, war es schlichtweg unmöglich, außer mit Polaroid Fotos, die ersten Bild Ergebnisse bereits in einer Shooting Pause zu haben.

 

Das ist ein unschätzbarer Vorteil der digitalen Fotografie und trägt oft ganz wesentlich zur Motivierung des Models bei, wenn er / sie angesichts besonders gelungener Fotos freudig überrascht ist.

Model Marie

Wenn eine Situation völlig festgefahren ist, dann legt man am besten die Kamera mal für einige Minuten aus der Hand und macht eine Kaffeepause (es darf natürlich auch Sekt oder ein anderes Getränk sein). Dabei kann man dann auch entspannt miteinander klären, weshalb es gerade hakt.

Unsicher vor der Kamera

Die Unsicherheit vor der Kamera erkennt man daran, dass die Person vor der Kamera nicht recht weiß, was Sie mit ihren Händen tun soll. Wie auch, dass das Model starr in die Kamera schaut und gespannt und verkrampft darauf wartet, dass dort ein Vögelchen heraus fliegt. Gerade dann ist Ihre Regie ganz besonders gefragt. Helfen Sie Ihrem Model, sich zu entspannen.

 

 

Es gibt jedoch noch eine ganz andere Art der Unsicherheit, die im nächsten Bild deutlich wird:

Wenn, wie in diesem Fall, sich das Model vor der Kamera produziert. Die ganze Pose wirkt einfach nur gestellt.

 

Wie entspannt dagegen Sabrina im Heidelberger Schlosspark die letzten Sonnenstrahlen genießt.

Model Sabrina

Man kann als Fotograf lustige Geschichten erzählen, und das Model fotografieren, wenn sie gerade entspannt lacht,

 

Hauptsache, man lenkt sie zunächst von der Tatsache ab, dass eine Kamera mit im Spiel ist. Deshalb ist es auch unbedingt erforderlich, auch in der noch verkrampften Phase am Beginn immer mit der Kamera dabei zu und ganz klar zu fotografieren.

 

So schafft man allmählich den Übergang zu einem entspannten Verhältnis zwischen dem Fotografen, der Kamera und dem Model.

Fotomodell Lynn

Man kann ein Fotomodel auch vor der Kamera tanzen lassen, dabei entspannt sie sich ganz automatisch.

Balletttänzerin

Wichtig ist, dass ihr Model mitbekommt, dass sie fotografiert wird, das Klicken des Auslösers ist für ein Model die Bestätigung, dass sie dem Fotografen gefällt.

Aktfotografie mit Amateur-Fotomodellen

AktSteht eine Frau zum ersten Mal nackt oder nur noch teilweise bekleidet vor der Kamera, ist sie ganz besonders unsicher. Unsicher, ob ihr Körper dem Fotografen überhaupt gefällt und natürlich auch unsicher bezüglich des Mannes hinter der Kamera.

 

Kaum eine Frau findet sich selbst uneingeschränkt schön.

 

Ganz besonders jüngere Frauen vergleichen sich immer wieder mit Schönheitsidealen und finden sich selbst angesichts des Ideals mehr oder minder unattraktiv.

 

Zeigen Sie Ihrem Model seine Einmaligkeit und seine besondere Schönheit.

 

Bestätigen Sie sie immer wieder, natürlich ganz besonders durch die Fotos, die diese Schönheit hervorheben.

Der Unterschied, das professionelle Fotomodell

Selbst wenn ein professionelles Modell sich ebenfalls mit irgendeinem Ideal vergleichen sollte, so lässt sie das zumindest nicht spüren.

 

Echte Fotomodelle kennen ihre besonderen Stärken und bringen diese zum Vorschein.

Portrait Profimodell

Ein professionelles Fotomodel vor meiner Kamera.

 

 

 

Ein professionelles Fotomodell hat keine Angst vor der Kamera, egal wer dahinter steht, sondern blüht in der Atmosphäre des Studios wie auch draußen, wenn die Kamera eines guten Fotografen auf sie gerichtet ist, geradezu auf.

 

Ein professionelles Fotomodell weiß auch um seine besten Seiten und welche Gesichtshälfte zum gewünschten Ausdruck am besten passt. Bei einem Amateur-Fotomodell müssen Sie das erst einmal herausfinden.

 

Das Gesicht als bestimmender Bildfaktor

Portrait Model Stapanie

Nur die wenigsten Porträts, bei denen auch der gesamte Hintergrund vollkommen scharf ist, wirken überzeugend. Das Porträt soll schließlich den einzelnen aus der Masse herausheben. Das gilt in der Fotografie wie auch in der Malerei.

Die Beherrschung der Tiefenschärfe

In der Porträtfotografie ist die Beherrschung der Tiefenschärfe ein entscheidender Faktor für gute Ergebnisse.

Fotomodell Sabrina

Pocket Kameras und Handys, die aufgrund ihres kleinen Sensors und der dadurch bedingten geringen Brennweite von 1 m bis unendlich alles gleichmäßig scharf zeichnen, sind für die Porträt Fotografie denkbar ungeeignet, es sei denn, Sie fotografieren Ihr Modell vor einem neutralen Hintergrund.

Mit viel Geschick und Aufwand können Sie ebenso wie in einem Filmstudio eine passende Atmosphäre als Hintergrund für ein Porträt schaffen.

Model Sabrina, Studio-Portrait

Doch selbst im Film ist das Spiel mit der Tiefenschärfe und der Schärfeebene ein wesentlicher Faktor für die Bildaussage. Trotz oder gerade wegen des enormen Aufwands für die Schaffung eines atmosphärisch dichten Hintergrunds.

Fotomodell Sabrina

Aktfotografie losgelöst vom Porträt

Akt

Es gibt zahllose Beispiele in der Kunst und Fotografie, auf denen das Gesicht eines Aktmodells nicht abgebildet oder nicht mehr zu erkennen ist.

Aktfoto

Mal wird der Körper zur Skulptur, wie in den beiden obigen Fotos, mal ist es ein erotischer Reiz, wie im unteren Foto.

 

Andeutungen sind oft viel erotischer als das unmittelbare Zeigen.

erotisches Portrait

 

Atmosphärisch dicht oder mit neutralem Hintergrund?

Fotomodell Sabrina

Der neutrale Hintergrund ist viel einfacher zu schaffen als eine atmosphärisch dichte Umgebung für Ihre Fotos.

 

Für den neutralen Hintergrund genügt in den einfachsten Fällen eine einfarbige Wand, zum Beispiel die Wand ihres Wohnzimmers.

MILF-Model Kirsten

Mit etwas mehr Aufwand schaffen Sie sich entweder Bühnenmolton oder farbigen Hintergrundkarton an, beides kann bei Nichtbedarf einfach wieder verpackt werden.

Fotomodell Sabrina

Der einfarbige Hintergrund eliminiert auch manches Problem mit der Tiefenschärfe, ganz besonders, wenn Sie schwarzen Bühnenmolton verwenden, der das Licht nahezu vollkommen absorbiert.

Jiu Jitsu

Die Suche nach der richtigen Umgebung

Fotomodell Sabrina

Für den atmosphärisch dichten Hintergrund brauchen Sie entweder in Ihrer Wohnung oder Ihrem Studio das passende Mobiliar und genügend Platz, um den erforderlichen Abstand zum Fotografieren zu bekommen, oder Sie gehen auf die Suche nach passenden Locations inklusive der erforderlichen Genehmigungen.

Fotomodell Sabrina

Bahnanlagen und alte Fabrikgelände

Alte Bahnanlagen und Fabrikgelände sind beliebte Hintergründe für extravagante Porträts und Akte. Doch in beiden Fällen handelt es sich um Anlagen, die in Privatbesitz sind, im einen Fall im Besitz der Bundesbahn, im anderen Fall gibt es mit Sicherheit auch irgendeinen Eigentümer, dessen Genehmigung Sie benötigen, um Fotos machen zu können.

 

Mag es für einen Zufallstermin noch angehen, dass man sich die erforderlichen Genehmigungen nicht besorgt, dann rächt sich das spätestens dann, wenn man die Fotos ohne diese Genehmigungen veröffentlichen möchte. Wenn Sie sich selbst dann noch nicht die Genehmigungen einholen, riskieren Sie teure Abmahnungen und Prozesse.

Das richtige Licht für ein Porträt

Prinzipiell können Sie im Studio jede Licht Situation herstellen, unabhängig von unseren Sehgewohnheiten und dem natürlichen Licht draußen.

Fotomodell Lynn

Doch gerade für lebendig wirkende Porträts ist eigentlich ein Licht erwünscht, dass der optimalen Situation draußen entspricht. Verwechseln Sie das bitte nicht mit dem enormen Aufwand an Beleuchtungstechnik für die Table Top Fotografie. Um Produkte in ein möglichst vorteilhaftes Licht zu rücken, sind ganz andere Beleuchtungstechniken gefragt als bei der Fotografie von Models. Sie werden ein Modell auch schwerlich auf einen Lichttisch setzten oder in ein Lichtzelt.

 

Die optimale Situation draußen ist die Nachmittagssonne, vor der ein dünner Wolkenschleier ist. Das ergibt einerseits ein weiches Licht, hat andererseits aber noch genügend Richtung, um durch eine leichte Schattierung zu formen. Mit einer gleichmäßigen Ausleuchtung werden Formen nur noch durch unterschiedliche Farben oder Helligkeitswerte erkennbar, während Schattenpartien Formen auch bei gleichen Farben und Helligkeitswerten sichtbar machen.

 

Das Grübchen im Kinn beim nachfolgenden Foto von Denise wäre mit frontaler Beleuchtung durch den Kamerablitz ebensowenig zu sehen wie bei diffusem Licht eines Nebeltages.

 

Andererseits sollen Schatten jedoch auch nicht zu tief werden. Direktes, hartes Licht von oben oder der Seite braucht also eine 2. Lichtquelle oder Reflexionsflächen, um die Schatten auf zu hellen.

Fotomodell Denise

Dieses Foto ist übrigens nicht im Studio entstanden, sondern an einem Nachmittag im Heidelberger Schloss Park. Die Nachmittagssonne hat natürlich sehr viel Kraft und würde ohne weitere Hilfsmittel für extreme Kontraste im Bild sorgen, entweder etwas ist belichtet oder es liegt im tiefen Schatten. Bei dieser Fotoserie wurde dem Licht mit einer Reflexfolie auf die Sprünge geholfen. Ohne die Reflexfolie wäre die eine Hälfte des Gesichts richtig berichtet, die andere Hälfte wurde ebenso im tiefen Schatten liegen wie die Efeu bewachsene Wand im Hintergrund und wäre ebenso schwarz.

 

Das zeigt die grundsätzlichen Probleme mit stark gerichtetem Licht.

Model Sabrina

Für diese Fotoserie mit Sabrina am Heidelberger Schloss hatte ich keine Reflexfolien dabei, entsprechend hart kommen die Schatten.

 

 

 

Im Studio benutzt man stark gerichtetes Licht eigentlich nur um Glanzlichter zu setzen oder für Beleuchtungseffekte auf dem Hintergrund.

Model Ana

Im optimalen Fall nähert man sich mit seiner Studiobeleuchtung der Nachmittagssonne bei einem leicht bedeckten Himmel an. Das bedeutet, eine starke, weich strahlende Hauptlicht Quelle und Reflexwände oder eine schwächere Lampe zum aufhellen von Schatten.

Fotomodell

Ebenso wie die Sonne nicht von der Seite leuchtet, sondern schräg von oben, sollte auch das Hauptlicht im Studio schräg von oben kommen. Und ebenso wie es außer bei Nebel immer stärker und weniger stark beleuchtete Partien gibt, sollte auch die Lebendigkeit in einem Bild unter anderem durch die Lichtverteilung entstehen. Total tiefe Schatten sind meist unerwünscht, eine völlig schattenfreie Ausleuchtung wie im Nebel ist meist ebenso unerwünscht.

Portrait im Hamilton Stil

Der weltberühmte Fotograf David Hamilton hatte nicht Dutzende von Softboxen von allen Seiten auf seine Models gerichtet, sondern entweder mit natürlichem Licht gearbeitet oder im Studio eine dem natürlichen Licht entsprechende Lichtsituation hergestellt.

Gerade diese weiche Natürlichkeit machen seine Fotos nach über 30 Jahren immer noch mit zum Besten, was es bisher in der erotischen Fotografie gegeben hat.

Mir ist klar, dass diese Lichtsituation sich mit den üblichen billigen Beautylight an einem SäulenstativBlitzanlagen und großen Softboxen nicht herstellen lässt.

 

Eine Softbox mit einem Durchmesser von deutlich über 1 m lässt sich nur noch mit großem Aufwand schräg von vorne oberhalb des Models platzieren. Oder um leichtes Gegenlicht zu simulieren, ebenfalls schräg von oben etwas hinter dem Modell.

Denn dazu brauchen Sie entweder eine professionelle Lösung, das wäre ein Säulenstativ mit einem Auslegearm oder stattdessen ein Galgenstativ, das ist jedoch, wenn es was taugen soll, ziemlich kostspielig.

 

Die Lösung im nebenstehenden Foto, Beautylight und Galgenstativ von Hensel liegt weit außerhalb meiner finaziellen Reichweite. Das Foto machte ich im Studio eines befreundeten Topfotografen, wobei die Sinar Großformatkamera im Hintergrund, die ich für den Ausgleich stürzender Linien in der Architekturfotografie eingestellt hatte, mein Model war. Dieses Foto entstand übrigens nur mit dem Einstelllicht des Blitzkopfes im Beautylight.

Übrigens, weil ich gerade das Galgenstativ erwähnte, in der Natur kommt Licht nur zur Mittagszeit genau von oben. Das ist ein für Fotos nicht gerade vorteilhaftes Licht. Also auch dabei bitte nicht übertreiben.

Die ganz großen Softboxen lassen sich nur seitlich vom Modell platzieren. Für einen erhöhten Standpunkt lassen sie sich selbst mit einem Säulenstativ nicht genügend neigen. Sie sind nur als Aufheller geeignet.

 

Wie macht man das denn im professionellen Fotostudio mit dem Licht?

Ich kenne eine ganze Reihe von Studios professioneller Fotografen. In einigen habe ich selbst gelegentlich gearbeitet. Eine gute Flasche Sekt war, solange ich in München lebte, die Studiomiete, die ich gerne zahlte.

 

Natürlich stehen in einem professionellen Fotostudio eine ganze Reihe unterschiedlichster Reflektoren für die Blitzanlage zur Verfügung. Von der riesigen Softbox über Briese Focus Lichtformer bis zu Spotlights. Und natürlich werden nicht alle gleichzeitig eingesetzt, sondern je nach Aufgabenstellung.

Portrait mit Modeschuck

Die Flexibilität der Lichtführung ist abhängig von den Aufgaben, die der Fotograf hauptsächlich zu lösen hat. So kenne ich beispielsweise auch das Studio, in dem die Kaufhauskataloge für ein großes Versandhaus fotografiert werden. Dieses Studio ist trotz genügender Flexibilität in der Lichtführung auf die Standardsituationen praktisch fix eingestellt. Die Flexibilität ergibt sich eher dadurch, dass immer nur eine Auswahl der fest montierten Softboxen gleichzeitig in Betrieb genommen wird. Übrigens sind diese leistungsstarken, fest montierten Softboxen ebenso wie es früher beim Hazylight üblich war, schräg von oben kommend.

Portrait

Je unterschiedlicher die Aufgaben sind, die ein Fotograf für seine Auftraggeber lösen muss, umso flexibler ist natürlich auch die Lichtführung im Studio. Trotzdem werden viele Aufgaben mit einem einzigen weichen Hauptlicht und Reflextafeln aus Styropor gelöst.

Portrait

Die Mode hat sich im Laufe der Zeit etwas geändert, bevorzugte man früher das Hazylight oder Flächenleuchten anderer Hersteller mit seiner flächigen, völlig gleichmäßigen weichen Ausleuchtung und seiner großen Flexibilität dank der in alle Richtungen möglichen Neigbarkeit, ist es inzwischen das Beautylight oder die Softbox, die das Hauptlicht liefern. Die Softbox ist im Gegensatz zum Hazylight in der Beleuchtung mehr mitten betont. Dafür ist sie jedoch, soweit nicht ohnehin in einem Gerüst fest montiert, in der Handhabung umständlicher als das Hazylight. In meinem Studio kommt ein Kompromiss zum Tragen, nämlich ein Hazylight, das nicht mit dem Original Blitzkopf bestückt ist, sondern mit einem ganz normalen Blitzkopf, der ebenso wie bei der Softbox eine mitten betonte Beleuchtung bringt.

 

Auch diese Lösung wäre mit Familie ohne eigenen Raum für das Studio nicht machbar. In meinen 80m² großen Studio/Seminarraum/Wohnzimmer kann ich das Säulenstativ mit dem Hazy in eine Ecke schieben, in der es nicht weiter stört. In einer kleinen Großstadtwohnung wäre das nicht möglich.

 

Übrigens, Profis lachen über die Vorstellungen, die so mancher Amateur über das geplante Studio hat. Ein weiches, genügend starkes Hauptlicht und Styroportafeln als Reflexwände reichen für Portraits völlig aus. Statt Styroportafeln kann man auch zusammen faltbare Reflexwände mit einem passenden Stativ nehmen, kostet zwar etwas mehr, ist dafür jedoch auch flexibler und braucht bei Nichtbedarf nahezu keinen Platz.

Die meisten Fotos auf dieser Webseite entstanden mit einer Minimal-Ausrütung in einem ganz normalen Wohnzimmer. 2 gebraucht erworbene Studiolampen mit je 1500 Watt waren die ganze Ausrüstung. Die Blitzanlage kaufte ich erst, als der Umzug in meine jetzige Wohnung feststand.

Licht, das Sie auf jeden Fall vermeiden sollten

Licht, das Sie vermeiden sollten ist Mischlicht aus Lichtquellen unterschiedlicher Farbtemperatur, also beispielsweise Tageslicht und Kunstlicht.

 

Ebenso sollte man sehr hartes Licht vermeiden.

Portrait

Licht formt!

Helligkeitsunterschiede lassen uns erst Formen erkennen, sonst würden wir nur Farbflächen wahrnehmen. Im obigen Foto sind es sowohl ganz leichte Schattierungen als auch Glanzlichter.

 

Die Kunst der Lichtführung im Studio wie auch draußen mit Reflexfolien besteht unter anderem darin, das Licht formen und auch etwas aufleuchten zu lassen ohne dabei die Helligkeitsunterschiede zu groß werden zu lassen. Werden Glanzlichter überbelichtet, weil sie im Verhältnis zum Hauptlicht zu stark sind, dann haben Sie statt einer reizvollen Lichtführung nur noch weiße, überbelichtete Stellen ohne Durchzeichnung im Bild.

Foto-Model Davy

Dieses Foto ist hart an der Grenze. Als Hauptlicht diente das Hazylight, schräg von links oben kommend, die Glanzlichter kommen durch einen weiteren Blitzkopf mit Normal-Reflektor, der ebenfalls oberhalb des Models in einem etwa 45° Winkel hinter dem Fotomodel stand. Die Lichter sind gerade noch nicht allzu sehr ausgefressen, von dem kleinen Bereich rechts vom Auge abgesehen. Stärker hätte der für die Glanzlichter zuständige Blitzkopf auf keinen Fall sein dürfen.

 

Dieses Foto entstand in meinem früheren, etwa 25 m² großen Wohnzimmer. Der relativ kleine Raum machte auch die Lichtführung ziemlich schwierig, weil ich mit den Blitzköpfen eigentlich viel zu dicht am Model war.

 

 

Entweder man fährt das zweite, für Glanzlichter zuständige Licht in der Leistung herunter oder man nimmt eine halbe bis eine Blendenstufe mehr, dann sind die Glanzlichter nicht mehr ausgefressen, dafür wird der Gesamteindruck dunkler. Letzeres läßt sich im Photoshop nachträglich wesentlich leichter korrigieren als ausgefressene Lichter. Denn in eine ausgefressene Bildpartie bringen Sie auch nachträglich keine Zeichnung mehr rein.

Fotomodell Sabrina

Eine auch noch so dünne Schweisschicht auf der Haut macht den Umgang mit Glanzlichtern zusätzlich schwierig, denn dann glänzt die Haut in diesen Partien besonders stark.

 

Entweder die Lichtführung ändern oder eine Shootingpause, damit sich das Fotomodell im Bad frischmachen kann.

 

Der elegante Fall von Stoffen in raffiniert gearbeiteten Kleidern braucht etwas Schatten, sonst nehmen wir ihn nicht wahr.

Model Ana

 

 

 

Vermeiden Sie also sowohl in der Porträt- als auch in der Aktfotografie allzu hartes gerichtetes Licht, Schlagschatten und durcheinander laufende Schatten.

Fotomodell Sabrina

Die richtige Brennweite für Porträt- und Aktfotografie

 

Für Porträt- und Aktfotografie sind Weitwinkelobjektive ungeeignet. Ein Weitwinkelobjektiv verzeichnet nicht nur sehr stark, sondern stellt alles, was im Vordergrund ist, überdimensional groß dar. Das mag gelegentlich für erwünschte Effekte angehen. Doch über eine riesige Nase freut sichdas Model bestimmt nicht.

Fotomodell Sabrina

Optimal ist ein leichtes Teleobjektiv, mit 80-105 mm Brennweite, wiederum wie alle übrigen Brennweitenangaben bezogen auf das Kleinbildformat.

Fotomodell Denise

Damit vermeiden Sie nicht nur die Verzeichnungen kürzerer Brennweiten, sondern haben gleichzeitig die verringerte Tiefenschärfe der längeren Brennweite, die das Fotomodell vorteilhaft scharf vor den unscharfen Hintergrund stellt.

 

 

Hintergrundkarton oder Bühnenmolton als Endloshintergrund

 

Die richtige Belichtung

Bei einfarbigen Hintergründen macht die Belichtungsautomatik meistens Probleme. Bei starken Kontrastunterschiden zwischen dem Vordergrund (dem Model) und dem Hintergrund wird die Belichtungsautomatik höchsten bei mittenbetonter Messung oder Spotmessung noch halbwegs zuverlässige Ergebnisse liefern. Das gilt so nur für Dauerlicht, denn für eine Blitzanlage brauchen Sie sowieso einen Blitzbelichtungsmesser.

 

Dauerlicht

Das Problem für die Belichtungsmessung ist umso größer, je größer der Anteil des Hintergrunds im Bild wird. Doch nicht der Hintergrund soll korrekt belichtet werden, sondern ihr Model. Das gilt ganz besonders bei einem schwarzen Hintergrund, der schließlich nur als schwarze Fläche im Hintergrund sein soll. Die Belichtungsautomatik würde bei integraler Belichtungsmessung versuchen, den schwarzen Hintergrund richtig zu belichten, dann wäre das Modell im Vordergrund völlig überbelichtet.

 

 

Umgekehrt gilt das natürlich auch für einen hellen Hintergrund. Wichtig ist das Model und nicht der Hintergrund.

Fotomodel Kirsten mit Weintrauben

Im Studio ändern sich die Lichtsituationen nicht am laufenden Band. Sie stellen für eine Fotoserie die Lampen oder Blitzköpfe in eine Position und Ihr Modell hat einen bestimmten Bereich, in dem es sich bewegen kann. Je kleiner das Studio, je stärker gerichtet das Licht, umso kleiner natürlich auch dieser Bereich.

 

Tasten Sie sich mit einigen Probefotos an die richtige Belichtung heran und übernehmen diesen Wert manuell. Damit fotografieren Sie, indem Sie gelegentlich noch auf dem Display die Belichtung überprüfen, bis Sie die Beleuchtungssituation ändern. Danach muss wieder der neue Belichtungswert ermittelt werden.

Natürlich müssen Sie in diesem Fall auch die Empfindlichkeit des Sensors manuell regeln. Brauchen Sie sehr kurze Belichtungszeiten, dann nehmen Sie eine ISO Einstellung, in der noch kein empfindliches Bild Rauschen eintritt.

Möchten Sie auf die Automatik auf keinen Fall verzichten, dann wählen Sie zumindest die Mitten betonte Messung, dann muss sich Ihr Modell natürlich auch in der Mitte befinden, was aus Gründen der optimalen Dynamik in einem Bild, siehe auch Bildausschnitt, allerdings meistens nicht gewünscht ist.

Blitzanlage

Bei einer Blitzanlage benötigen Sie entweder einen manuellen Blitzbelichtungsmesser oder Sie tasten sich bei allen Standartsituationen an den richtigen Blendenwert ebenso heran wie an die richtige Einstellung der Blitzanlage (volle Leistung oder verminderte Leistung, abhängig von Ihrer Blitzanlage). Das herantasten sollte man als Trockenübung machen und nicht etwa erst, wenn ein Model vor der Kamera steht.

Portrait mit Kapuze, Foto-Model Davy

Bei einer Blitzanlage können Sie die Belichtung an der Kamera nur über die Blende und den ISO Wert beeinflussen, nicht jedoch durch die Belichtungszeit. Denn selbst wenn Ihre Kamera mehrere Belichtungszeiten für die Blitzsynchronisation anbieten sollte, der Blitz hat eine viel kürzere Dauer als die kürzeste Belichtungszeit, die für die Blitzsynchronisation möglich ist.

 

Die Blitzdauer einer Blitzanlage beträgt je nach Hersteller, Modell und Einstellung zwischen 1/100 und 1/2500 Sekunde. Der Kameraverschluss muss bereits voll geöffnet sein, wenn die Blitze auslösen.

 

Bei sehr leistungsstarken Blitzanlagen müssen Sie im kleinen Studio die Leistung gewaltig reduzieren, weil sonst selbst bei der kleinsten Blende alles restlos überbelichtet wäre.

Foto-Model Davy

Als Beispiel: 1500 Wattsekunden Leistung, Normalreflektor, Belichtung bei 2 m Abstand und ISO 100 mit Blende 64. Nur haben Sie bei einer digitalen Spiegelreflexkamera keine Blende 64. Bei den meisten Objektiven für das Kleinbildformat und damit auch digitale Spiegelreflexkameras ist bei Blende 22 Schluss, weiter läßt sich die Blende nicht schließen. Um mit Blende 22 arbeiten zu können, muss in diesem Fall der Blitzkopf um 2 Blendenstufen reduziert werden, für die optimale Schärfeleistung des Objektivs bei Blende 11 muss die Leistung um 4 Blendenstufen reduziert werden.

 

Anders sieht die Sache aus, wenn der Blitzkopf mit 1500 Wattsekunden in einem Hazylight oder einer Softbox sitzt. Die schlucken nämlich einiges an Licht weg. Je größer die Softbox, umso stärker muss der Blitzkopf sein.

 

Mit kleinen, leistungsschwachen Blitzanlagen stoßen Sie schnell an die Grenzen des Machbaren. Als vernünftige unterste Grenze gelten 300 Wattsekunden pro Blitzkopf. Alles, was noch weniger Leistung liefert, ist eigentlich für das Paßbildstudio gedacht.

Hintergrundkarton

Hintergrundkarton gibt es in drei verschiedenen Breiten. 1,35 m, 2,72 m und 3,55 m. Die schmalste Breite ist für Porträts knapp ausreichend, dafür muss die Kamera jedoch auf einem Stativ stehen, was nicht gerade für lebendige Porträts sorgt. Das ist die typische Ausstattung für ein Passbildstudio.

 

Mit 2,72 m sind Sie für die meisten Aufnahmesituationen auf der sicheren Seite. Die größte Auswahl an Farben gibt es für die beiden Standardbreiten 1,35 m und 2,72.

Portrait Model Ana

Hintergrundkarton kostet nicht nicht die Welt, eine Rolle mit 2,72 m Breite und 11 m Länge kostet je nach Anbieter zwischen Euro 60 und Euro 80 zuzüglich Transportkosten. Für einen Hintergrund-Karton brauchen Sie eine vernünftige Aufhängung.

 

Hintergrundkarton ist relativ empfindlich gegen Verschmutzungen und das Einreißen von der Seite. Letzeres läßt sich mit etwas Aufwand verhindern, indem man ihn mit Paketklebeband an allen Kanten säumt.

 

Hintergrundkarton und scharfkantige Absätze von Damenschuhen vertragen sich überhaupt nicht. Sie haben sofort Löcher im Hintergrundkarton. Deshalb sollte das Modell, wenn es nicht ohnehin von Kopf bis Fuß abgelichtet wird, die Schuhe ausziehen, bevor sie auf den Hintergrundkarton tritt. Mit Löchern durch Schuhe im jeweils vorderen Bereich des Hintergrundkartons verbrauchen Sie eine Elfmeter Rolle sehr schnell. Und schon nach den ersten Fotos müssen Sie im Photoshop nachbessern, weil dann schon die ersten Löcher im Hintergrundkarton sind.

Bühnen- Molton

Bühnen-Molton in der schweren Qualität, die man benötigt, wenn es sich um einen endlosen Hintergrund handeln soll, auf dem das Fotomodel auch geht und steht, hat eine Breite von 3 m und ist in unterschiedlichen Farben verfügbar. Die Preise liegen um die Euro 10 für den laufenden Meter, 5 m brauchen Sie mindestens.

Was an Breite zu viel ist, kann man an einer Seite raffen.

Als schwarzen Hintergrund gibt es nichts Besseres als Bühnen-Molton, da Bühnenmolton im Gegensatz zu einem matten Hintergrundkarton das Licht fast vollständig absorbiert. Für helle Farben ist Bühnenmolton nicht die erste Wahl, weil Bühnenmolton fast nie vollständig glatt abgehängt werden kann und die Falten im Stoff Schatten werfen, die deutlich auf dem Foto zu sehen sind.

Balletttänzerin

Bühnenmolton lässt sich an einer vorhandenen Vorhangstange unproblematisch vorübergehend oder auch dauerhaft montieren. Es läßt sich mit einem Staubsauger leicht sauber halten.

Fotomodell Sabrina

Mein Bühnenmolton habe ich in einer Änderungs-Schneiderei umnähen lassen, so dass eine Schlaufe entstanden ist, durch die ich eine Vorhangstange stecken kann.

 

Mehr dazu: Das Heimstudio

Breite und Abstand

HalbaktIhr Modell braucht Abstand zum Hintergrund, weil es sonst mit dem Hintergrund praktisch verschmilzt. Einen weiteren Nachteil zu kurzer Abstände sehen Sie im nebenstehenden Bild, nämlich Schatten auf der Wand.

 

Ihr Modell braucht also Abstand, ideal sind

1,50 - 2 m Abstand vom Hintergrund.

 

Daraus ergibt sich, dass in kleinen Räumen zumindest Ganzkörper-Aufnahmen und Aktfotografie kaum sinnvoll möglich sind.

 

Denn bereits für ein Porträt brauchen Sie bei einer Brennweite von mindestens 80 mm, drunter sollten Sie bei Porträts nie gehen, 1 m Abstand vom Modell. Dazu kommen dann noch mal die mindestens 1, 50 m Abstand von der Wand. Je mehr vom Körper mit drauf soll, umso größer muss natürlich der Abstand zum Modell werden.

 

Akt und Ganzkörperaufnahmen benötigen also eine Raumtiefe von mindestens 5 m.

Denn sonst müssten Sie faule Kompromisse schließen, entweder, in dem Sie doch zum verzeichnenden Weitwinkelobjektiv greifen oder das Model viel zu dicht vor dem Hintergrund platzieren.

 

Ein Model, viele Gesichter

Model Ana

Jeder Mensch hat mindestens 2 grundverschiedene Gesichter.

 

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen, kein Mensch hat ein symmetrisches Gesicht. Im Gesicht spiegeln sich unsere beiden Teile, denn jeder von uns hat einen weiblichen und einen männlichen Teil, wobei das Überwiegen eines Teils natürlich geschlechtsspezifisch ist.

Model Ana

Und ebenso, wie wir beides in unterschiedlichen Gewichtungen uns vereinen, haben wir auch zwei verschiedenen Seiten.

Model Ana

Die Vielschichtigkeit von uns Menschen spiegelt sich in unseren Gesichtern, die immer aus dem Zusammenwirken der scheinbaren Gegensätze entstehen.

 

Je nachdem, welche Seite Sie fotografieren oder mit dem Licht betonen, erscheint auch Ihr Model ganz unterschiedlich.

 

 

 

Sehen Sie sich die beiden Gesichtshälten eines Fotomodells mit ihrer jeweiligen Spiegelung an.

 

 

Zu fast jedem Foto gibt es Bild Erläuterungen. Zur Bild Erläuterung kommen Sie ganz einfach, indem Sie auf ein Foto klicken.

 

Bei den Bild Erläuterungen gibt es nähere Angaben zu den Fotomodellen sowie Links zu den Sedcards bzw. Webseiten der Models, soweit vorhanden.

Webseiten-Empfehlung

Wer sich für die Arbeit eines echten Profis interessiert, dem empfehle ich die Website des Fotografen Marc Oeder und insbesondere auch sein Blog.

 

Mit seinem Vater, der in der Werbe- und Foodfotografie zur Spitze zählte, verbindet mich eine lange Freundschaft.

 

Marc Oeder ist natürlich auch auf

Blickfang, Deutschlands beste Fotografen vertreten.

 

 

 

Ein langjähriger Freund (wir kennen uns seit über 40 Jahren) ist ebenfalls ein sehr guter Fotograf, der sich beruflich hauptsächlich mit Schmuckfotografie befasst.

 

Für seine professionellen Fotos hat er eine eigene Website:

Michael Baumann, Photography, New York

 

Fotos, die er eher als Liebhaberei ansieht, veröffentlicht er auf Flickr. Darunter auch Fotos, die bei unserem letzten Treffen im Mai 2012 am Starnberger See entstanden.